Heute ist meteorologischer Sommeranfang, das Wetter scheint sich sogar dran zu halten und die Sonne schenkt uns neue Energie.
Das hab ich letztes Wochenende auch gleich ausgenutzt und mit Hilfe der wärmenden Sonnenstrahlen an ein paar neuen Bildern experimentiert. Darauf hatte ich schon einen ganze Weile gewartet und jetzt mit vollem Elan meine Ideen umgesetzt.
Hast Du schon mal was von Cyanotypie gehört? Aber vielleicht ist Dir der Begriff „Blaupause“ schon mal begegnet. Wenn Dir das auch nichts sagt, erkläre ich mal kurz, um was es sich hierbei handelt.
Eine Cyanotypie, oder auch Blaupause genannt, genauer Eisenblaudruck, ist ein altes fotografisches Edeldruckverfahren. 1842 wurde dieses Verfahren von John Herschel, einem britischen Naturwissenschaftler entwickelt.
Papier, Leinwand oder Stoff werden zuerst mit einem Gemisch aus zwei Chemikalien lichtempfindlich gemacht und anschließend getrocknet. Danach erfolgt die Belichtung unter einem Schatten werfenden Gegenstand als Fotogramm (Gegenstand, Pflanze etc.) oder mit einem Kontakt-Negativ. Dabei kann man jede Lichtquelle benutzen, die einen hohen UV-Anteil hat, am einfachsten (und schönsten) geht das mit Sonnenlicht. Daher kommt auch der englische Begriff „Sunprint“, wörtlich übersetzt also „Sonnen-Druck“.
Das belichtete Bild wird zum Schluss ausgewaschen. Dabei bildet sich der namensgebende Farbstoff „Preussisch Blau“.
Für mich war diese Art des Druckens noch ganz neu, obwohl das Verfahren schon fast 180 Jahre alt ist. Darum bezeichne ich die ersten entstandenen Bilder auch als Experimente. Ich bin von den Ergebnissen und dem Prozess an sich jetzt allerdings sehr begeistert.
Und so entstanden also mit Hilfe der Sonne und einem frisch gepflückten Strauß Wiesenblumen und Gräsern ein paar wundervoll retro-anmutende Bilder, die bald als neue Produktkategorie hier in den Shop einziehen dürfen.