Game of Shrooms – Suchspiel in der Stadt

Neulich bin ich mal wieder relativ ziellos durch meinen Instagram-Feed gescrollt. Ich habe mich durch die verschiedenen Stories geklickt, wie man das eben so macht, wenn man prokastiniert und anstatt der anstehenden Hausarbeit lieber was anderes machen möchte. Dabei bin ich über mehrere Ecken auf etwas gestoßen, das tatsächlich meine Aufmerksamkeit erregt und mein kreatives Zentrum angeregt hat – das “Game of Shrooms”.

Was das ist, erkläre ich gleich. Zuerst muss ich noch ein bisschen weiter ausholen, warum mich das sofort so angesprochen hat: Ich freue mich immer sehr, wenn ich kleine Dinge finde, die erstens einfach sehr überraschend und unerwartet sind und mir zweitens meinen Glauben an das Gute im Menschen bestätigen.

Ja, da bin ich vielleicht auch ein bisschen naiv oder eben leicht zu ködern. Aber es bringt mich regelmäßig zum lächeln, wenn ich z.B. einen Mitmenschen beobachte, der anderen Hilfe anbietet, ihm*ihr eine kleine Freude macht oder wenn ich durch die Straßen laufe und an einem völlig zufälligen Ort einen lustigen kleinen Aufkleber finde, der mich aufheitert. Wenn ich den Nachbarn ein frisch gekochtes Glas Erdbeermarmelade schenke und die sich darüber total freuen. Wenn ich auf dem Weg zur Arbeit morgens kurz stehen bleiben muss um einen total schönen Sonnenaufgang zu beobachten und merke, dass ein paar Meter weiter nochmal jemand steht, der das genauso macht und man sich dann bei späteren Begegnungen immer wieder zuzwinkert. Wenn ich meine sehnsüchtig erwartete Bestellung aus dem Briefkasten ziehe und merke, dass der Absender absichtlich ein Buch mehr als bestellt eingepackt hat. Wenn liebe Menschen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, ganz spontan vor meiner Haustür stehen und man gemeinsam einen richtig schönen Nachmittag verbringt.

Diese “random acts of kindness”, frei übersetzt “zufällige Freundlichkeits-Beweise”, sind für mich immer wieder tolle Erlebnisse. Und genau damit hatte meine Entdeckung von neulich zu tun.

Beim Game of Shrooms geht es nämlich genau darum: Irgendwo in der Stadt, an einem öffentlich zugänglichen Ort, hinterlässt man eine kleine Zeichnung oder Illustration von Pilzen, damit diese dann von jemand anderem gefunden werden kann, wie eine Art Schnitzeljagd, nur eben mit kleinen Kunstwerken. Ein Suchspiel in der Stadt. Somit kann man einer fremden Person eine Freude machen.

So eine ähnliche Aktion wollte ich schon lange mal machen. Darum habe ich meine Instagram-Entdeckung gleich zum Anlass genommen und ein paar Pilze gezeichnet, die ich heute und morgen in der Stadt verteilen werde. Ich bin gespannt, wann sie von wem gefunden werden.

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