Nachhaltige Nutzung von Papier

Vor ein paar Tagen bin ich zufällig über einen Artikel auf der Internetseite des Wirtschaftsmagazins Capital gestolpert, der mich nachdenklich gemacht hat.

Kurz zusammengefasst steht dort, dass Papier immer mehr zur Mangelware und damit immer teurer wird. Als Grund dafür wird unter anderem der boomende Onlinehandel genannt, der vor allem für die Versandverpackungen Wellpappe verschlingt. Viele Hersteller haben deshalb ihre Produktion umgestellt und können jetzt nicht flexibel genug auf die Nachfrage nach anderem Papier reagieren. Auch die gestiegenen Preise für Altpapier (seit Jahresbeginn sind das laut des Artikels 75% mehr, das ist enorm) sorgen für eine Verteuerung.

Klar, diese Entwicklung trifft vor allem große Verlage und Druckereien, aber auch kleinere Unternehmen und in wahrscheinlich recht absehbarer Zeit auch Privatpersonen können die Auswirkungen zu spüren bekommen.

Für ein besseres Verständnis wollte ich wissen, wieviel Papier von uns Deutschen im Jahr durchschnittlich verbraucht wird. Dabei bin ich auf folgende, doch recht erschreckende Zahlen gestoßen:

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Papier, Pappe und Karton liegt laut Aussage der Bundesregierung im Jahr 2018 bei 241,7 kg. Ein durchschnittliches DIN A4-Blatt wiegt 5 Gramm, der Papierverbrauch entspricht also 48.340 Blatt Papier oder knapp 100 Packungen Kopierpapier. Mit diesem Verbrauch ist Deutschland an Platz 1 der G20-Länder.

1 kg Papier verbraucht in der Herstellung 609 g CO2, das entspricht insgesamt 13.808.489 t CO2 für die gesamte Papierproduktion und ca. 167 kg CO2 pro Kopf im Jahr 2018.

Für die gesamte deutsche Papierproduktion wird rechnerisch eine Fläche von ca. 40.000 ha (also ungefähr 40.000 Fußballfelder) Wald benötigt.

Diese und noch weitere, viel detailliertere Zahlen hat Dr. Bettina Hoffmann (seit Oktober 2017 Mitglied der Grünen Bundestagsfraktion) im Jahr 2019 recherchiert und auf ihrer Internetseite veröffentlicht.

Auch auf YouTube gibt es vom hessischen Rundfunk ein sehr informatives Video zu diesem Thema und ein Video vom bayrischen Rundfunk beleuchtet das Thema aus Sicht der Druckereien.

Was bedeutet das also für diesen Shop?

Ich bin ein großer Verfechter von Nachhaltigkeit (Wiederverwertung und Upycling sind hier zentrale Stichworte) und daher der Meinung, dass wir alle, ob Produzent oder Verbraucher, mehr auf einen Ressourcen schonenden Umgang mit verschiedensten Materialien achten sollten, und das fängt eben schon beim Papier an, findest Du nicht auch?

Frag Dich doch mal: Muss der Ausdruck einer eMail sein? Brauche ich beim nächsten Wocheneinkauf tatsächlich den Kassenbon (ja, auch so kleine Dinge summieren sich gewaltig)? Kann ich schon vorhandenes Papier oder Kartons irgendwie weiter nutzen?

Hier in meinem Onlineshop und auch privat versuche ich schon lange so viel wie möglich papierlos zu erledigen und schon vorhandenes Papier auf alle erdenklichen Arten weiter zu verwenden. Daher wirst Du in Zukunft auch vermehrt Produkte finden, für die ich das Papier z.B. aus alten Zeitungen und anderen Papierresten selbst hergestellt habe. Das ist für mich zwar ein größerer Aufwand, lohnt sich aber in Hinblick auf Nachhaltigkeit und auch Design.

So werden meine Produkte schließlich noch einzigartiger und Du kannst guten Gewissens mit noch individuelleren Drucken Dein Zuhause verschönern.

Bild von Asatira auf Pixabay

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